Historisches

Die Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen Oldenburg e. V. wurde am 21. April 1960 gegründet - zwei Jahre nach dem der Bundesverband Lebenshilfe in Marburg. Initiatorin war Annemarie Luttmann, Rektorin der Comenius-Sonderschule. Ab 1973 wurde von der Lebenshilfe Oldenburg eine Tagesförderstätte erst in der Weskampstraße und dann im Drögen-Hasen-Weg betrieben. Inzwischen betreibt die SELAM-Lebenshilfe diese Einrichtung im Eylersweg.

Seit Ende der 1970er Jahre organisierte die Lebenshilfe Oldenburg Sommerfreizeiten für Menschen mit Beeinträchtigung. Einen wesentlichen Anteil hieran hatten Ilse und Herrmann Freese und ab den 1990er Jahren Annegret Heumann, die ehrenamtlich die Organisation der Freizeiten übernahmen. Anfang 1980 wurde das KIEK-IN als Treffpunkt für Menschen mit Beeinträchtigung in der Lindenallee eröffnet. Auch das KIEK-IN wurde von ehrenamtlichen Lebenshilfe-Mitgliedern aufgebaut und der Betrieb in den ersten Jahren organisiert. Von 1996-2020 war das KIEK-IN im Haus der Lebenshilfe in der Nadorster Straße beheimatet. Seit Mitte 2020 finden Sie es in der Kurwickstraße, direkt im Oldenburger Stadtkern.

1990 gründete die Lebenshilfe Oldenburg e. V. mit zwei weiteren Vereinen der Behindertenhilfe die ebenfalls gemeinnützige Gesellschaft, die SELAM-Lebenshilfe gGmbH, um ein umfassendes Angebot an ambulanten Hilfen aufzubauen.

1995 wurde das 'Haus der Lebenshilfe' in der Nadorster Straße erworben, ehrenamtlich renoviert und an die SELAM-Lebenshilfe vermietet. Die vom Verein betriebenen Einrichtungen und Angebote wurden bis Ende 1999 weitgehend an die SELAM-Lebenshilfe übergeben.

Archiv

22.11.2023, 19:00 Uhr

Bericht über die Informationsveranstaltung der Lebenshilfe Oldenburg e. V.
Plötzlich 18 - und dann?
Wie für alle anderen ist der 18. Geburtstag auch für junge Menschen mit einer Behinderung und für ihre Angehörigen eine Zäsur, vieles ändert sich und muss überdacht, entschieden und oft neu geregelt werden. Irmela Weber, Vorsitzende der Lebenshilfe Oldenburg e.V., betonte in ihrer Begrüßung und Einführung in die Thematik, dass die Veranstaltung zum Gelingen des Übergangs in die Volljährigkeit  beitragen wolle.

Die Referentin Ilka Martin, ma vie Budgetberatung in Oldenburg, erläuterte kenntnisreich, wie die Volljährigkeit zu neuen Rechten und Pflichten führt, die sich auf alle wichtigen Lebensbereiche auswirken: Von der ärztlichen Versorgung – über staatliche Zuschüsse und weitere finanzielle Fragen, über die Bereiche der Pflege, der Betreuung bis hin zu rechtlichen Fragen.
Sie betonte die große Bedeutung der bei kognitiver Beeinträchtigung notwendigen Regelung des Betreuungs- und Sorgerechts und schilderte unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Vor allem sei es wichtig, die notwendigen Schritte rechtzeitig einzuleiten.
Während und im Anschluss an die Ausführungen wurden von Seiten der über 50 Zuhörerinnen und Zuhörer viele konkrete Fragen gestellt, die von der Referentin und von Maren Merl (Lebenshilfe Ammerland und Oldenburg), die unter anderem in der „Eltern für Eltern Beratung“ tätig ist und auf der Homepage der Lebenshilfe Oldenburg ebenfalls professionelle Auskunft gibt.
Eric Thormälen, Betreuungsbehörde der Stadt Oldenburg, konnte wichtige Informationen zu rechtlichen und administrativen Fragen beitragen und über die wichtige Zusammenarbeit mit Behörden informieren.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurden im persönlichen Kontakt noch viele Fragen besprochen und geklärt. Durch den intensiven Austausch wurde das zentrale gemeinsames Anliegen aller – der jungen Menschen, ihrer Angehörigen aber auch des Gesetzgebers und der Behörden – deutlich: Die Mit- und Selbstbestimmung der volljährig Gewordenen in den Mittelpunkt zu stellen.
Abschließend dankte Irmela Weber für die engagierte Beteiligung und kündigte an, dass die Lebenshilfe Oldenburg e.V. weitere Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen anbieten werde.
Original-Einladung hier (pdf)


02.07.2023
Baumhaus Baskets verteidigen Handi-Cup - Basketball-Turnier für Menschen mit geistigem Handicap
hier geht es zum O1 Bericht über die Veranstaltung (YouTube-Link)

Große Freude bei allen Aktiven nach der Siegerehrung

Am frühen Sonntagnachmittag war es wieder laut in der OTB-Halle am Haarenufer. Im Finale des 12. Handi-Cup-Turniers der Lebenshilfe Oldenburg standen sich die Kleister Baskets und die Baumhaus Baskets gegenüber. Begeistert verfolgten etwa 150 Zuschauer ein interessantes Spiel, aus dem die Baumhaus Baskets nach zweimal zwölf Minuten mit 38:14 Punkten als Sieger hervorgingen. Das Spiel um Platz 3 zwischen der 2. Mannschaft der Baumhaus Baskets und den Turnier-Neulingen, den Lisbeth Lions aus Friesoythe, endete mit 31:17 für die Baumhaus-Baskets. Im Spiel um Platz fünf schließlich besiegte die zweite Mannschaft der SELAM-Allstars die Teamkollegen aus der ersten Mannschaft mit 38:14.
„Ein tolles Turnier mit einer grandiosen Atmosphäre“, war daher auch das Resümee des Vorsitzenden der Lebenshilfe Niedersachsen, Erwin Drefs, der die Siegerehrung vornahm. Er verglich den sportlichen Einsatz, den Siegeswillen und die Fairness der Spieler mit den Special Olympics, die er gerade in Berlin erlebt hat.
Die Lebenshilfe Oldenburg veranstaltete den Handi-Cup bereits zum zwölften Mal. Das Besondere an diesem Turnier: alle Spielerinnen und Spieler haben eine geistige Beeinträchtigung. Sechs Mannschaften mit insgesamt mehr als 60 Spielerinnen und Spielern aus Oldenburg und umzu stellten sich in diesem Jahr der sportlichen Herausforderung um den Turniersieg.
Neben dem Wettkampf geht es bei diesem Turnier auch um ein gemeinsames Erlebnis und ein faires Miteinander. „Die positive Resonanz von Spielern, Betreuern, Zuschauern und Unterstützern ist unglaublich motivierend“, so die 1. Vorsitzende der Lebenshilfe, Irmela Weber. „Wir werden dieses Turnier daher auf jeden Fall auch im nächsten Jahr wieder durchführen und danken den Sponsoren und Helfern ganz herzlich“. Für den nächsten Handi-Cup im Jahr 2024 haben die diesjährigen Mannschaften bereits ihre Teilnahme angedeutet. Die Veranstalter hoffen sogar auf eine mögliche Ausweitung auf 8 Turniermannschaften. Oldenburg ist eben eine Basketballstadt – und das auf den unterschiedlichsten Ebenen.
Lebenshilfe Oldenburg e.V.
- Vorstand -


24.05.2023
Bericht über die Informationsveranstaltung "Selbstbestimmt Wohnen – Was bietet Oldenburg?"

Damit hatten die Veranstalter nicht gerechnet: Über 100 Interessierte, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen, waren auf Einladung der Lebenshilfe Oldenburg e.V. ins PFL gekommen und folgten aufmerksam dem informativen und abwechslungsrei-chen Programm:
Irmela Weber, Vorsitzende der Lebenshilfe Oldenburg e.V., wies in ihrer Begrüßung und Einführung auf „Selbstbestimmung als Grundrecht“ hin, das insbesondere im Be-reich Wohnen zu verwirklichen sei. Es folgte die Vorstellung von Wohnangeboten in Oldenburg:
Martina Wudtke stellte die Konzeption des Gertrudenheims vor und betonte dabei die Flexibilität innerhalb dieses Hauses, das in besonderer Weise den unterschiedlichen, sich möglicher Weise auch verändernden Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner berücksichtigen kann.
Das selbstbestimmte Wohnen mit ambulanten Hilfen der Selam-Lebenshilfe stellte Andrea Aßmann-Köhler vor. Die angebotene, an den individuellen Bedürfnissen der Kunden orientierte Assistenz ermöglicht es auch Menschen mit Beeinträchtigungen, in ihrer vertrauten Wohnung zu bleiben.
Friederike Walther und Patrick Wenzel schilderten, wie im Baumhaus ein gemeinschaftliches Miteinander gelebt wird, ohne dass dabei die individuellen Bedürfnisse beeinträchtigt oder die Privatsphäre verletzt werden.
Die Vielfalt unterschiedlichster Wohnformen der Gemeinnützigen Werkstätten Olden-burg, die individuelle Vorstellungen und Wünsche erfüllen können, stand im Mittelpunkt der Präsentation von Annett Könner-Sodemann.
Nach den Einzelvorstellungen sprach Prof. Andrea Erdélyi (Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg): „Zuhören mit allen Sinnen und auf Augenhöhe kommunizieren, um Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen“ - das war ihre Kernbotschaft, die eindrucksvoll wissenschaftliche Erkenntnisse in eine verständliche Sprache übersetzte.
Das anschließende Podiumsgespräch und die Fragen aus dem Plenum wurden von Erwin Drefs (Landesverband Lebenshilfe Niedersachsen) fachkundig und souverän moderiert. Hier wurden einzelne Themen vertieft: Unterschiede zwischen „besonderen Wohnformen“ für Menschen mit hohem Pflegebedarf und Pflegeheim, praktische Anmeldeformalitäten, Wartezeiten, Finanzielles ebenso wie die personelle Situation der Einrichtungen und die Verantwortung der Politik.
Wie aktuell die in der Veranstaltung angesprochenen Themen sind, zeigte auch die nach über zwei Stunden nicht nachlassende Aufmerksamkeit des Auditoriums. Nach dem Ende des Programms nutzten viele Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, mit den Mitwirkenden im persönlichen Austausch noch individuelle Fragen zu besprechen.
Die Lebenshilfe Oldenburg e.V wird auch künftig Veranstaltungen in Oldenburg an-bieten. Sie möchte dadurch einen Beitrag zur Verwirklichung der Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen leisten.

Bericht: Matthias Weber